Das Lied "Es wird Dunkel in der Nacht"
Abends am Lagerfeuer, die Dunkelheit bricht herein. Mit Schrecken bemerken die Kinder, dass zwei von ihnen und die Lehrerin, Frau Waldmeister, fehlen. Während die Runde am Feuer sich mit einem Lied Mut macht, springt plötzlich ein Zauberer in ihre Mitte und verwünscht sie.
Einüben des Liedes
Dieses kurze Lied beschreibt die Stimmung im nächtlichen Wald und sorgt für eine geheimnisvolle Atmo–sphäre. Zu den Takten drei und vier gibt es eine zweite Stimme, die gesungen oder instrumental ausgeführt werden kann. Indem die Kinder in Viertelnoten die Hände reiben, vollziehen sie den Grundschlag mit und üben bereits eine Stimme der rhythmischen Begleitung. Zum Händereiben wird der Text zunächst rhythmisch vor- und nachgesprochen. Präzision ist insbesondere bei den Synkopen in Takt 1 und 3 gefragt. Sind Rhythmus und Text auf diese Weise gesichert, wird die Melodie auf Text in zwei- oder viertaktigen Abschnitten eingeübt.
Begleitvorschläge
Die Begleitung untermalt die zauberhafte Atmosphäre des Liedes. Zunächst werden die Begleitstimmen separat geübt und dann zum mehrstimmigen Satz zusammengefügt. Das Glockenspiel übernimmt solistisch das Vorspiel und stellt damit die Melodie vor. Im Lied kann es dann die zweite Stimme übernehmen.
Stabspiele und Holzblocktrommel spielen denselben Rhythmus in Vierteln mit einer Pause am Ende jedes Takts. In dieser Pause blitzt ein Triangelklang auf. Alternativ spielen die Instrumentalisten einen durchgehenden Grundschlag. Nicht benötigte Stäbe können aus den Stabspielen vorsichtig entfernt werden. Die Bassstimme wird auf dem tiefsten vorhandenen Stabspiel gespielt und kann ggf. aufs Klavier übertragen oder für ein Cello oder einen Kontrabass angepasst werden.
Das Lied endet mit einem kräftigen Schlag auf ein Becken, mit dem sich der Zauberer ankündigt.
Erarbeitung des Sprechteils
- Zwischen den beiden Strophen des Liedes erklingt ein Sprechtext, der die Stimmung unterstreicht: geheimnisvoll, und dennoch Mut machend.
- Der Text wird ohne Instrumentalbegleitung gesprochen. Die Zeilen können auf die Kinder aufgeteilt oder auch chorisch gestaltet werden. Das Sprechen erfolgt exakt in Achtelnoten, wobei das Grundtempo der gesungenen Strophe erhalten bleibt.
- Entscheidend für die Hör-Verständlichkeit ist eine deutliche Artikulation. Neben entsprechenden Lockerungsübungen für Zunge und Kiefer sowie Sprechübungen für Konsonanten und Vokale kann die Vorstellung eines überdeutlichen Aussprechens unterstützend wirken.
- Das Tempo des Sprechteils orientiert sich an einer sicheren Ausführung.
- Alternativ zum rhythmischen Sprechen ist es auch möglich, diesen Teil im Tempo frei zu gestalten.
- Lautstärkeänderungen und das Spiel mit Stimmfärbungen verstärken das Zauberhafte und Geheimnisvolle der Szene. In diesem Fall sollte am Ende das Glockenspiel mit seinem Vorspiel erneut einsetzen, um in die zweite Strophe überzuleiten.
- Selbst gebaute Effektinstrumente wie Joghurtbecher-Shaker, Kronkorken-Rasseln etc. kommen zum Einsatz, um einen zauberhaften Klangteppich zu gestalten.
- Auch eine Beteiligung des Publikums ist möglich: Die Instrumente können im Publikum verteilt werden. Den Einsatz steuert in diesem Fall die Lehrkraft.
Die Aufführung
Für die Präsentation auf der Bühne sind nur wenige Requisiten oder Kulissen notwendig. Im Mittelpunkt steht das Gestalten, Spielen und Musizieren der Kinder. Eventuelle Umbauten zwischen den Szenen geschehen vor den Augen des Publikums. Die Verzauberten tragen farbige T-Shirts und darüber dunkle, die sie nach ihrer Erlösung einfach ausziehen. Der Zauberer hat einen Umhang um und einen großen Hut auf und lässt diese Kleidungsstücke schnell fallen, wenn die Verwandung zurück zur Lehrerin erfolgt. Im Musik- oder Klassenraum wird an einer Wand oder in der Mitte des Raumes gespielt. Die Grenzen der Aktionsfläche werden mit Kreppband abgeklebt. In der Aula sowie im Musikraum werden die Stationen vor den Augen des Publikums aufgebaut. Diese Transparenz gibt einen Einblick in den geleisteten Arbeitsprozess und macht die Spiel-Kompetenzen der Kinder sichtbar.
Die Kinder sitzen am Lagerfeuer im Halbkreis um die Holzscheite. Sie lösen sich nach der Verzauberung durch den Zauberer (der Zauberspruch wird während der Proben von den Kindern selbst erdacht) schweigend eines nach dem anderen aus dem Kreis und gehen tiefer „in den Wald“ (an ihre Spiel-Plätze). Dabei sind sie wie in Trance: Blick geradeaus, Gesichtsmimik unbewegt, Arme seitlich hängend. Sie stehen langsam auf, machen eine 180-Grad-Drehung und entfernen sich langsam. Wichtig ist, dass auf keinen Fall gesprochen wird. Dazu wird das Lied musiziert, bis sich niemand mehr am Feuer befindet.
Der Ablauf des Liedes ist: Vorspiel – Strophe 1 – Sprechtext – Strophe 2. Das Lied kann auch um weitere, selbst erfundene Sprechteile oder Strophen ergänzt werden. Für die Gestaltung eigener Sprechteile kombinieren die Kinder Substantive und Verben zum Themenbereich „Wald und Nacht“ und fügen diese zu einem neuen Text zusammen.
Aufführung des Liedes ohne Bühnenstück
Wird das Lied allein und damit herausgelöst aus dem Kontext des gesamten Stückes aufgeführt, ist es nach dem Beckenschlag beendet. Dieser Baustein endet dann offen in der Verzauberung. Alternativ können der Zauberer oder auch Lena und Jan eine besondere Ankündigung mit Blick auf eine andere Fortsetzung des Programms machen.
Download des Liedes "Es wird dunkel in der Nacht"
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